Nationale Rechtsgrundlagen
Politische Verfassung Nicaraguas (Constitución Política de la Republica de Nicaragua)
Gesetz 1142 über den Schutz des nationalen Kulturerbes (Ley de Protección al Patrimonio Cultural de la Nación), Veröffentlicht im Gesetzesblatt Nr. 282, 2.12.1982
Exekutivdekret Nr. 10-2006 (Decreto Ejecutivo No. 10-2006: “Reglamento de Investigaciones Arqueológicas en Nicaragua”, publicado en la Gaceta No. 41 del 27 de Febrero del 2006), englische Fassung
Verwaltungsbeschluss Nr. 02-04, vom 2.2.2004, die das kulturelle und künstlerische Erbe der Nation betrifft bzgl. der Malerei, Skulptur, Goldschmiedearbeiten, kolonial-historischen Möbeln aus dem 19. Jahrhundert ( Resolution Administrativa No. 02-04, del 2 de Febrero del 2004, que déclara Patrimonio Cultural y Artistico de laNaciôn las obras de pintura, escultura, orfebreria y demâs bienes muebles de la época colonial (S. XVI-XVIII) y del Siglo XIX).
Strafgesetzbuch (Codigo Penal, Ley No. 641, publicado en La Gaceta, Diario Oficial, Numéros 83,84,85, 86 y 87 del 5 al 9 de Mayo del 2008)
Weitere nationale Gesetzgebung stellt die mehrsprachige Datenbank der UNESCO zur Verfügung. Eine Broschüre zur Funktionalität dieser Datenbank finden sie hier. Eine weitere Informationsquelle zu nationalstaatlichen Kulturgutschutzgesetzen ist die Datenbank "Sharing electronic Resources and Laws on Crime" (SHERLOC) des United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC).
Kulturgutbegriff
Art. 1 des Gesetzes 1142 beschreibt näher als Kulturgüter (a) paläontologische, (b) archäologische, (c) historische und (d) künstlerische Objekte sowie (e) städtische oder ländliche Ensembles unabhängig von Alter oder Wert. Diese werden mit offizieller Deklaration Teil des nationalen Kulturgutes.
Für archäologische und paläontologische Güter besteht die Zugehörigkeit zum nationalen Kulturerbe bereits ohne Deklaration.
In Bezug auf Malerei, Skulptur, Goldschmiedearbeiten und kolonial-historischen Möbeln aus dem 19. Jahrhundert konkretisiert die Verwaltungsanordnung Nr. 02-04, vom 2.2.2004, welche Werke dem kulturellen Erbe Nicaraguas zugeordnet werden.
Ausfuhrverbote
Der Schutz des archäologischen, historischen, linguistischen, kulturellen und künstlerischen nationalen Erbes ist konstitutionell in der Verfassung in Art. 128 verankert.
Nach Art. 24-27 des Gesetzes 1142 besteht für als nationales Kulturerbe deklarierte Objekte ein generelles Ausfuhrverbot.
Für solche Kulturgüter, die nicht als nationales Kulturerbe deklariert sind, bedarf es einer Ausfuhrgenehmigung.
Zudem ist jede Form von Ausgrabung oder archäologischer oder paläontologischer Forschung ohne eine entsprechende Autorisierung des Kulturinstitutes Nicaraguas illegal gem. Art. 32 des Gesetzes 1142.
Sanktionen
Das Strafgesetzbuch sanktioniert in Art. 299 den illegalen Handel mit dem kulturellen Erbe mit 3 bis 5 Jahren Haftstrafe und umfasst den Verkehr, den Transport, die Lagerung, die Vermarktung, die Ausfuhr und die Übertragung ohne Ausfuhrgenehmigung.